Ihr direkter Draht zum OB
Information und Austausch
Thema | Verwaltung |
---|---|
Zeitraum | Fortlaufend |
Zielgruppe | alle Einwohnerinnen und Einwohner |
Stadtteil | stadtweit |
Wie funktioniert "Ihr direkter Draht zum OB"?
Hier können Sie Ihre Frage an Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup stellen. Diese kann dann 14 Tage lang von anderen Nutzerinnen und Nutzern kommentiert und bewertet werden. Nach Ablauf dieser 14 Tage wird die Antwort von Dr. Mentrup auf Ihre Frage online gestellt.
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Laden Sie den OB zu sich ein
Sie sind eine gemeinnützige Organisation, ein Verein oder eine Initiative zum Beispiel aus dem sozialen, kulturellen, sportlichen Bereich oder aus dem Natur- und Umweltschutz und haben ein ganz besonderes Projekt, das Sie gerne einmal Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup vor Ort vorstellen möchten?
Dann beschreiben Sie Ihr Projekt mit Ansprechpartner und Kontaktdaten auf dieser Seite und werben in Ihrem Umfeld (zum Beispiel über SocialMedia-Kanäle) um Unterstützung für Ihr Projekt. Den Ort, an dem Sie dem OB Ihr Projekt vorstellen möchten, markieren Sie auf der interaktiven Karte. Alle registrierten Nutzerinnen und Nutzer können Ihr Projekt hier im Beteiligungsportal kommentieren und unterstützen. In der Regel am letzten Freitag jedes Monats wird Dr. Mentrup das Projekt mit der größten Zustimmung besuchen.
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Sie fragen - der OB antwortet
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Ihre Frage an Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Mentrup,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Lenz,
als Elternbeiräte der Kindertagesstätten der AWO Karlsruhe möchten wir Sie auf die Situation in “unseren” Kitas aufmerksam machen und zu dringendem Handeln auffordern.
Wie Sie sicher wissen, hat die AWO Karlsruhe als einer der größten Träger für ihre Kitas pauschal und zeitlich unbefristet seit 1. Mai 2024 die wöchentlichen Öffnungszeiten um 14% reduziert. Gründe dafür sind laut Information der AWO u.a. der Fachkräftemangel und die damit zusammenhängende drohende Abwanderung von Personal, die Belastung der Erzieher und auch die reduzierten Öffnungszeiten anderer Träger, die Erzieher der AWO mit Kindern vor Betreuungsprobleme stellen.
In den Kitas der AWO werden über 1.000 Karlsruher Kinder betreut und gefördert. Hinter diesen Kindern stehen in der Regel Eltern, die diese (Ganztags-) Kitas bewusst gewählt haben, da die Öffnungszeiten bisher Randzeiten umfassten und Vollzeit(nahe)- Berufstätigkeit ermöglichten.
Eine breite Umfrage unter der Elternschaft (570 teilnehmende Familien mit 703 Kindern in “unseren” Kitas) bestätigt diese Einschätzung:
- Knapp die Hälfte der Familien ist von den reduzierten Öffnungszeiten betroffen.
- Mehr als ein Viertel der Familien geben an, aufgrund der reduzierten Öffnungszeiten Einbußen beim Einkommen zu haben.
- Etwa die Hälfte der Familien muss deshalb Arbeitszeiten verändern, jede fünfte Familie den Anstellungsgrad (z.B. Teilzeit-Umfang).
Diese Zahlen zeigen: Kita ist nicht nur elementar wichtig für die Bildung der Kinder, sondern auch für die Berufstätigkeit der Eltern. Die Krise in den Kitas betrifft alle: Unsere Kinder, uns Eltern, die Teams in den Kitas, aber auch die Arbeitgeber inkl. der Stadt Karlsruhe, unsere Kollegen und Kunden, Verwandten (sofern (regional) vorhanden) & deren Arbeitgeber etc.
Wir sind sehr dankbar für die tollen Erzieher, die unsere Kinder betreuen und fördern. Dass die Stadt Karlsruhe prinzipiell Wert auf kinderfreundliche Maßnahmen legt, wissen wir zu schätzen. Dennoch reicht das leider nicht. Entschlossene Maßnahmen gegen die Personalnot und damit verbundene Kürzungen der Öffnungszeiten und fehlende Betreuungsplätze bei uns und in anderen Kitas sind dringend notwendig.
Spätestens mit dem Rechtsanspruch auf Ganztags-Grundschule in zwei Jahren könnte sich die Situation noch weiter verschärfen: Wie sollen (werdende) Eltern berufstätig sein, wenn sie keine Sicherheit bezüglich Qualität und Umfang der Betreuung ihrer Kinder haben?
Deshalb fordern wir Sie dringend auf, Ihre Anstrengungen im Bereich Kita zu intensivieren - zum Wohl von Kindern, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für eine gute Arbeitsumgebung von Erziehern & Kita-Teams.
Einige Anregungen für mögliche Vorgehensweisen haben wir zusammengefasst ebenso wie Elternstimmen aus unserer Umfrage, die wir Ihnen neben diesem Beitrag im Bürgerbeteiligungsportal direkt per Mail zukommen lassen. Gerne stehen wir für einen konstruktiven Austausch zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Elternbeiräte der
Kita Am Weinbrennerplatz, Kita Aufwind, Kita Der Kleine Prinz, Kita Im Weiherwald, Kita Krone, Kita Les Explorateurs, Kita Les Petits Amis, Kita Mikado, Kita Pamina, Kita Sebold, Kita Siekids
carolaschneider
Einige konkrete Fragen im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel bei Kitas, die wir uns als Eltern stellen - hier als Kommentar zusammengefasst, da im Beitragsfeld nicht genug Platz war für unsere Themen:
1) Gibt es seitens der Stadt Möglichkeiten z.B. stadtteilbezogene Randzeitengruppen anzubieten und Kitas mit verschiedenen Öffnungszeiten (ÖZ) je Quartier? Oder wie werden Platz-Anzahl und ÖZ-Bedarfe der Karlsruher Familien erhoben und bedarfsgerecht geplant?
2) Könnte die Stadt mit gezielteren Öffnungszeiten-Angeboten evtl. zusätzliche Kapazitäten schaffen? Z.B. reine Nachmittagsplätze, geteilte Kita-Plätze, Platztausch-Möglichkeiten z.B. über ein Online-Portal o.ä.?
3) Kann die vollständige Ausnutzung der von der Stadt finanzierten dualen Ausbildungsplätze zum Erzieher (PiA) durch die Träger verbessert werden?
4) Ist eine kommunale Förderung des 2-jährigen Qualifizierungsprogramms “Direkteinstieg Kita” eine Möglichkeit, Menschen für die Fach-Berufe in der Kita zu begeistern?
5) Kann die Ausbildung in den Horten und bei Trägern für Nachmittagsbetreuung gesteigert werden, da diese gemeinsam mit den Kitas auf denselben Fachkräfte-Pool zurückgreifen?
6) Wie kann die Rekrutierung und Anerkennung ausländischer Fachkräfte durch die Stadt vorangetrieben werden? Ist es z.B. möglich, mehr qualifizierte Erzieher aus dem Elsass zu gewinnen, die in den bilingualen AWO-Kitas bereits erfolgreich eingesetzt werden?
7) Gibt es Initiativen der Stadt, Unternehmen die Gründung von Betriebs-Kitas oder “Einstieg” in / Co-Finanzierung von Kitas über Belegplätze oder ähnliches zu erleichtern?
8) Kann die Stadt durch Re-Finanzierung von Hauswirtschaftskräften, Assistenzkräften etc. Erzieher entlasten, damit diese sich auf ihre pädagogische Tätigkeit konzentrieren können?
9) Können die durch unbesetzte Stellen eingesparten Haushaltsmittel für einige der o.g. Punkte eingesetzt werden oder (ggf. auch trägerübergreifende) Springer-Pools ermöglichen oder anderes zur Verbesserung der Situation?
10) Kann die Stadt Karlsruhe in der TechnologieRegion Karlsruhe, im Städtebund Baden-Württemberg oder beim Deutschen Städte- und Gemeindebund darauf hinwirken, dass mehr Kommunen (und Länder) eine Selbstverpflichtung zur Finanzierung von Ausbildungsplätzen eingehen mit Karlsruhe als Vorbild zur langfristigen Verbesserung?
11) Kann die Stadt Karlsruhe sich dafür einsetzen, dass bei den kommenden Tarifverhandlungen anstatt wie zuletzt zusätzliche Regenerationstage, die zwar finanziell entlastend bei Kommunen wirken, aber den Erziehermangel weiter verschärfen, andere Maßnahmen zur Attraktivität des Berufs vereinbart werden?
08.07.24, 12:13 , 0 Kommentare , 3 Zustimmungen
carolaschneider
Und ergänzend hier noch einige Rückmeldungen von Eltern zur Reduktion der Öffnungszeiten - Auszüge aus den Kommentaren der über 500 teilnehmenden Familien der Eltern-Umfrage:
“Für Eltern, die Vollzeit arbeiten, ist dies ein Schlag ins Gesicht.”
“Als Arzt ist es leider nachmittags auch wirklich schwierig vor einem Patienten zu sagen: So also jetzt muss ich sofort los.”
“Die 1. Stunde wird für mich nicht mehr möglich sein zu unterrichten, obwohl wir erst um 8 Uhr anfangen.”
“In Teilzeit bekommen wir die neuen Betreuungszeiten abgedeckt. Allerdings ist so für mich kein Wechsel zurück in eine Vollzeitstelle mehr möglich.”
“Arbeitszeiten müssen abends nachgeholt werden.”
“Wir haben den Luxus, dass wir unsere Arbeitszeiten sehr gut aufeinander abstimmen können. Aber das wird nicht bei allen Eltern möglich sein.”
“Sollte ich wirklich die Arbeitszeiten reduzieren müssen, ist nicht nur meine Stelle, sondern auch meine Ausbildung gefährdet!”
“Nicht umsonst haben wir uns für eine AWO Kita mit diesen Öffnungszeiten entschieden und nehmen einen längeren Anfahrtsweg in Kauf.”
“Mich stört vor allem der hohe Betrag, den wir trotzdem noch zahlen.”
“Evtl verschiedene Kitas mit verschiedenen Öffnungszeiten anbieten”
“Ich finde den ständigen Personalmangel sehr belastend und habe oft kein gutes Gefühl dabei, mein Kind in die Kita zu geben.”
“Ggf. ist ein gestaffelter Personalbedarf orientiert am Elternbedarf möglich.”
“Wohin führt es? Bei jeder aufkommenden Problematik wird die einfachste Lösung sein, die Betreuungsstunden zu reduzieren.”
“Außerdem ist die Lösung des Problems keine Lösung sondern nur eine Verlagerung der Probleme auf die Familien, die auf Kitaplätze angewiesen sind und beinahe wortlos Änderungen hinnehmen müssen, da man froh sein muss, überhaupt einen Kitaplatz zu haben.”
“Mit Gehaltseinbussen und Arbeitszeitveränderungen lösbar, aber absolut schwierig”
“Wir haben einerseits Verständnis für Personalmangel aber gleichzeitig haben wir gerade die langen Öffnungszeiten immer sehr geschätzt und waren dankbar, dass die Kita beiden Elternteilen Vollzeit arbeiten ermöglicht. Gerade in Anbetracht der Rentenlücke von Frauen ein trauriges Signal.”
“Ich finde es mehr als problematisch, dass es einerseits gewünscht ist, dass beide Elternteile arbeiten sollen und dann in einer Stadt beschlossen wird, dass Kita-Öffnungszeiten gekürzt werden - sie müssten verlängert werden. Das Versäumnis von Politik und Trägern, sich um qualifizierte Fachkräfte und attraktive Arbeitsplätze zu kümmern (ob auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene), müssen nun die Familien ausbaden. Und die Unternehmen.”
“Wieso wurden die Öffnungszeiten nicht zunächst befristet runtergesetzt?”
Die vollständige Umfrage lassen wir Ihnen sehr gerne direkt per Mail zukommen.
08.07.24, 12:14 , 0 Kommentare , 3 Zustimmungen
Dr. Frank Mentrup
Sehr geehrter Frau Schneider, Ihre Anfrage befindet sich momentan noch in Bearbeitung. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Mit freundlichen Grüßen Ihr Frank Mentrup
01.08.24, 15:03 , 0 Kommentare , 0 Zustimmungen
Dr. Frank Mentrup
Sehr geehrte Frau Schneider, sehr geehrte Elternbeiräte,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Inzwischen haben Sie auch ein ausführliches Schreiben zu dieser Fragestellung erhalten. Familien müssen in diesen herausfordernden Zeiten Außergewöhnliches leisten, um das Familienleben, die Betreuung Ihrer Kinder sowie Ihre Berufstätigkeit miteinander zu vereinbaren. Darüber hinaus setzen Sie sich ehrenamtlich für die Belange der Kinder und Familien in den Kindertageseinrichtungen des Trägers AWO Karlsruhe gGmbH ein – vielen Dank für dieses Engagement!
Es ist verständlich, dass die langanhaltenden Einschränkungen der Öffnungszeiten der Kindertagesstätten des Trägers AWO für die Eltern eine große Herausforderung darstellen, denn neben den gesellschaftlichen Veränderungen sind auch die familiären Strukturen und Bedarfslagen vielfältiger geworden.
Allen Beteiligten ist bewusst, dass die aktuelle Situation strukturierter Unterstützung und planvollen Handelns bedarf. Umso wichtiger ist es dabei, gerechte und tragfähige Lösungsvorschläge hinsichtlich des Umgangs mit den zusätzlichen Belastungen für alle Beteiligten zu erarbeiten.
Der von Ihnen angesprochene Fachpersonalmangel und der krankheitsbedingte Ausfall von Mitarbeitenden stellt alle Träger vor die gleichen Herausforderungen. Diese Situation ist weder leicht noch schnell lösbar. Die Stadt sucht mit den Trägern im Allgemeinen aber auch in Einzelfällen regelmäßig den Austausch, um über Pläne zur akuten Bewältigung des jeweiligen Trägers zu sprechen und Situationen für alle Beteiligten zu entschärfen und nach Alternativen zu suchen.
Der Träger von Kindertageseinrichtungen hat zuvorderst jedoch das Wohl der Kinder zu gewährleisten und muss hier seiner Verantwortung nachkommen. Zur Gewährleistung des Wohls der Kinder gehört, dass die dem Zweck und der Konzeption der Einrichtung entsprechenden räumlichen, fachlichen, wirtschaftlichen und personellen Voraussetzungen für den Betrieb erfüllt sind. Sollten Situationen geeignet sein, das Wohl der Kinder zu gefährden, hat der Träger unverzüglich und in angemessener Weise tätig zu werden und Abhilfe zu schaffen, so dass es ihm möglich ist, trotz des geringeren Personalbestands den Mindestpersonalschlüssel einzuhalten. Die Anpassung der Öffnungszeiten bleibt in der Regel das probate Mittel, gerade auch um verlässlichere Betreuungszeiten zu ermöglichen.
Die Sozial- und Jugendbehörde steht mit den Trägern von Kindertageseinrichtungen regelmäßig im Austausch, um die Rahmenbedingungen für deren Betrieb vor dem Hintergrund des gesetzlichen Bildungsauftrags, der gesellschaftlichen Entwicklungen und der aktuellen Herausforderungen bestmöglich auszugestalten. Um der angespannten Situation entgegenzuwirken, intensivieren wir Ansätze und Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften und zur Attraktivierung des Berufsfelds.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Frank Mentrup
26.08.24, 08:41 , 0 Kommentare , 0 Zustimmungen